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David Neumeyer

Gavdopoula: Die unbekannte Nachbarinsel von Gavdos und Kreta

Aktualisiert: 25. Sept.


Gavdopula

Von Griechenlands 3054 Inseln sind nur 87 Inseln bewohnt. Gavdopoula gehört zum großen unbewohnten Rest dazu. Von der Nordküste Gavdos scheint sie zum greifen nah. Schön gelegen und gleichermaßen mysteriös reiht sie sich in das schöne Panorama zwischen Gavdos und der imposanten Insel Kreta am Horizont ein. Gavdopoula ist karg und unbewohnt, hat aber trotzdem einige Geschichten zu erzählen. Nicht wenige Besucher auf Gavdos blickten bereits in die Ferne nach Gavdopoula und stellten sich einige Fragen: "Was gibt es dort?", "Kann man dort hin"? In diesem Artikel wird mit einigen Fragen aufgeräumt!



 

#1 Zur Geografie und Vegetation der Insel


Wer am Strand von Agios Ioannis steht, kann die kleine Insel zwischen Gavdos und Kreta sehr gut erkennen. Ein kleiner Buckel ragt aus dem Wasser heraus. Die Insel scheint sehr nahe zu liegen. Man könnte meinen, dass man nach Gavdopoula schwimmen kann. Trotzdem liegt die kleine Schwesterinsel von Gavdos ca. 7 Kilometer entfernt. Meist herrschen zwischen Gavdos und Gavdopoula starke Strömungen, sodass ungeachtert der großen Entfernung das Schwimmen mitunter sehr gefährlich sein kann. Die ca. 3 Kilometer langgezogen Insel ist karg und nur wenig bewachsen. Insgesamt kommen weniger Pflanzenarten als auf der Nachbarinsel Gavdos vor. Die Wuchshöhe reicht nur bis zur Strauchschicht. Interessant ist aber, dass Gavdopoula (gemeinsam mit Gavdos) einige Pflanzenarten aufweist, die es außerhalb von Afrika nur dort gibt. Grund sind die besonderen und extremen klimatischen Bedingungen, die bereits stark von der ca. 30 Kilometer nördlich gelegenen kretischen Nachbarinsel abweichen. Das Relieff der Insel ist flach und an der Küste steil und felsig. Echte Strände gibt es nicht. Die Nordseite der Insel fällt recht flach uns Wasser ab, an der Südseite zieht sich eine Meterhohe Abbruchkante die gesamte Insel entlang. Der höchste Punkt des kleinen Eilands ragt stolze 110 Meter empor!





#2 Die Insel ist unbewohnt aber nicht ungenutzt


Heute lebt keiner mehr auf der kleinen Schwesterinsel von Gavdos. Dies war vor tausenden Jahren aber anders. An der Südseite wurden Überreste einer kleinen minoischen Siedlung gefunden. Die Minoer - Europas erste Hochkultur - existierten zeitgleich mit den Ägyptern und prägten insbesondere auf Kreta eine Epoche voller Kultur, Fortschritt und Entwicklung. Dabei breiteten sie sie sich ebenso nach Gavdos und Gavdopoula aus. Die Insel bleibt aber auch heute nicht unbeachtet. Wer genau darauf achtet, wird hin und wieder ein Boot nach Gavdopoula aufbrechen sehen. Meistens handelt es sich dabei um einheimische Fischer oder Bauern. An den rauhen Küstenfelsen der kleinen Insel sammelt sich durch das Meerwasser Salz zwischen den Steinen, welches gesammelt und nach Gavdos transportiert wird. Wer Glück hat, kann im Minimarkt frisches Meersalz aus Gavdopoula kaufen.


Gavdopoula mit Kreta im Hintergrund

#3 Kann man nach Gavdopoula reisen?


Zwar gibt es auf Gavdopoula nicht sonderlich viel zu sehen, dennoch reizt viele Reisenden der Charme dieser geheimnisvollen, unbewohnten Insel. Eine Überfahrt nach Gavdopoula ist durchaus möglich! Die zwei lokalen Bootsunternehmen auf Gavdos (Gavdos Boat Trips und Gavdos Boat Cruises) bieten diese Tour zwar nicht "offiziell" an, auf Nachfrage ist ein Ausflug nach Gavdopoula aber durchaus möglich. Grundsätzlich können Tourenwünsche ganz individuell zusammengestellt werden. Die Verfügbarkeit hängt vor allem von der Jahreszeit ab. Insbesondere zur Nebensaison sind die Kapazitäten deutlich höher.



Abendstimmung vor Gavdopoula

#4 Bedrohliche Szenarien für Gavdopoula


Vor über 25 Jahren wurden Pläne zur Umgestaltung der Insel Gavdopoula veröffentlicht, nach dem ein gigantischer Containerhafen gebaut werden sollte. Die komplette Insel sollte abgetragen und eingeebnet werden. Gavdos hätte als Ort für Arbeitersiedlungen dienen sollen. Beide Inseln und die umliegenden Gewässer wären vollständig zerstört gewesen. Glücklicherweise hielten solche Pläne dem großen öffentlichen Druck nicht stand.



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